Im Rahmen des Anarchistischen Hörfunk aus Dresden haben wir in den letzten Jahren mehrere Beiträge veröffentlicht, die ihr hier findet. Viele weitere Beitäge zu unterschiedlichen Themen gibt auf a-dresden.org . Danke für euer Interesse und viel Spaß beim  Zuhören ♥

„Ihr habt das Schloss, aber ich habe den Schlüssel“ – das Leben der Louise Michel

 

 

Inspiriert von unserem Lesekreis  im März 2025 entstand die Idee Louise Michel eine Radiosendung zu widmen und somit ihrer Biographie und ihren Gedanken zu lauschen.

Louise Michel, Revolutionärin und Anarchistin, damals genannt die “rote Jungfrau” oder “moderne Jeanne d’Arc”, war eine zentrale Gestalt der Pariser Kommune, jenes Volksaufstands, der sich im Frühjahr 1871 zehn Wochen lang der neuen bürgerlichen Regierung und den preußischen Siegern widersetzte. Ihr Mut im Kampf und ihre Unerschrockenheit vor Gericht sind legendär. Schon zur damaligen Zeit erkannte sie die unterschiedlichen Ausbeutungsformen zwischen der herrschenden Klasse und den Bäuer*innen, zwischen Männern und Frauen, sowie zwischen Menschen und Tieren. Heute fast 200 Jahre später sind ihre Kämpfe und Ansichten weiter aktuell und beschäftigen uns noch immer. Sich mit Louise Michel und ihrem Leben zu beschäftigen heißt also, in die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zugleich zu blicken. 


Antispecamp 2024: Gelebte Perspektiven

 

 

Der Anarchistischen Hörfunks Dresden hat seine Oktobersendung über das Antispecamp 24 veröffentlicht. Neben dem Intro und der Anmoderation gibt es Ausschnitte aus dem Vortrag „Tierliche Nachbar*innen in der Stadt – eine multispeciesgerechte Welt von Morgen“ von Hartmut Kiewert und  „Anti-speciesism & Land Defense/ Anti-Speziesismus und Landbewahrung“ von Abundia Alvadaro. Wir wünschen viel Spaß beim anhören!

Auf einer Grünfläche mitten im Dresdner Stadtteil Hechtviertel wurde im Zeitraum 06.-13. September 2024 das Antispecamp aufgebaut und wir nehmen euch heute mit dorthin. Wir waren mit dem Mikro und dem Aufnahmegerät vor Ort und haben einige Vorträge und Interviews aufgenommen und für euch zusammengestellt. In unserer Oktobersendung veröffentlichen wir Ausschnitte aus 2 Vorträgen.

Im ersten Vortrag: „Tierliche Nachbar*innen in der Stadt – eine multispeciesgerechte Welt von Morgen“ tauchen wir ab in die Gedanken und Bildwelten des Künstlers Hartmut Kiewert, der seine Ideen einer Gesellschaft der radikalen Vielfalt ein Gesicht gibt.

Weiter hören wir über die Erfahrungen zum Thema „Anti-speciesism & Land Defense/ Anti-Speziesismus und Landbewahrung“. Abundia Alvadaro erzählt vom Kampf gegen Speziesismus mit ihrer Perspektive von Erfahrungen aus dem Kampf um Weelaunee Forest gegen die Cop City in Atlanta USA und den Erfahrungen, die sie und andere in diesem Konflikt gemacht haben. Das Antispecamp wurde organisiert von tierbefreiung dresden und dem Antispekollektiv Dresden.


Tear Down Tönnies – Repression in der Tierbefreiungsbewegung

 

 

Im Oktober 2019 blockierten Aktivist:innen der Gruppe Tear Down Tönnies* (TDT) die Schlachtfabrik des größten Fleischkonzerns Europas, Tönnies in Kellinghusen (Schleswig Holstein). Seit August 2020 sehen sich die Aktivist:innen nun zivilrechtlichen Klagen ausgesetzt. In unserem Interview sprechen wir mit den Aktivistis, wie die Besetzung ablief, wie die Prozesse bisher verliefen, welchen support sie erfahren haben und was die Repression für die Tierbefreiungs-& Klimagerechtigkeitsbewegung bedeutet.

Knapp elf Stunden lang wurde so der reguläre Schlachtbetrieb verhindert. Ziel der Aktion war es, auf die prekären Arbeitsbedingungen, das endlose Tierleid und die starke Klima- und Umweltbelastung durch die Tierindustrie aufmerksam zu machen. Seit August 2020 sehen sich die Aktivist:innen nun mit zivilrechtlichen Klagen, Schadensersatzforderungen in 5stelliger Höhe, einer Unterlassungserklärung und einer Vielzahl von Gerichtsverhandlungen konfrontiert. Damit will der Konzern Tönnies erreichen, die Proteste von Aktivist:innen der Tierbefreiungs- und Klimagerechtigkeitsbewegung langfristig zu unterbinden und im besten Fall einen Präzedenzfall für zukünftige Anklagen zu schaffen.


Der Zoo Dresden und das neue Orang-Utan-Haus

 

 

Seit Ende Februar 2021 haben wir uns intensiv mit dem geplanten Neubau des Orang-Utan-Hauses auseinandergesetzt. Wir waren und sind seit Beginn an dem Protest beteiligt und möchten mit euch im Podcast die letzten Wochen und Monate Revue passieren lassen.

Der Dresdner Stadtrat hat am 12. Mai erwartungsgemäß ein Darlehen in Höhe von (vorläufig) 12 Mio Euro für ein neues Orang-Utan-Haus in Dresdner Zoo beschlossen. Wir geben euch einen Einblick, was wir auf die Beine gestellt haben, wie die Gespräche mit den Parteien verliefen und berichten über die Begehung des Zoos, an dem neben Zoodirektor, Zoomitarbeiter und verschiedenen Vertreter*innen von Parteien auch das für den Neubau zuständige Architekturbüro teilnahm. Mit Blick auf die derzeit stattfindende Veranstaltungsreihe zur strategischen Debatte um die Rolle von Reform und Revolution in der Tierbefreiungsbewegung besprechen wir zum Schluss, ob unsere Tierbefreiungspositionen in der Diskussion sichtbar und als relevanter Faktor wahrgenommen wurden.


Hinter Gittern – ein Freizeitvergnügen?

 

 

Der Zoo ist für viele Menschen in erster Linie ein Freizeit-& Erholungsort. Der Zoo selbst setzt auf vier Grundpfeiler, wie Bildung, Erholung, Forschung und Artenschutz. Aber was steckt wirklich dahinter?

In unserer heutigen Radiosendung wollen wir uns kritisch mit der Institution Zoo beschäftigen. Wir stellen uns die zentrale Frage, ob es nicht an der Zeit ist, über Gehegegrenzen hinweg zu blicken und die Thematik Zoo, als einen politischen Ort zu begreifen, der öffentlich debattiert und in Frage gestellt werden muss. Wir erörtern die geschichtlichen Hintergründe, betrachten genauer die Zooarchitektur und die Haltungsbedingungen sogenannter Zootiere. Weiterhin widmen wir uns dem Thema Persönlichkeitsrechte für Menschenaffen und nehmen auch lokalen Bezug auf den Dresdner Zoo, der einen Neubau des Orang-Utan-Hauses plant.


„System Fleischindustrie“

 

 

Die Novemberausgabe 2020 beschäftigt sich mit dem „System Fleischindustrie“, u.a. mit einem Interview mit Aktivist:innen von Gemeinsam gegen die Tierindustrie zur Schlachthofblockade im November, den Arbeitsbedingungen bei Tönnies und Ökolandbau. 

Die Tierindustrie steht beispiellos für die Ausbeutung menschlicher-& nichtmenschlicher Lebewesen. Sie symbolisiert ökonomische Macht und politischen Einfluss, erklärt Tiere zu Produktionsmitteln und Waren und ist maßgeblich für die globalen Treibhausgasemissionen & den Klimawandel mit verantwortlich. Millionen von Menschen bekommen die Auswirkungen bereits jetzt am eigenen Leib zu spüren.Besonders betroffen sind die Bewohner:innen der Länder des globalen Südens, die am wenigsten zur Klimaerwärmung beitragen. Währenddessen sind die Hauptverursacher von Treibhausgasemissionen, die westlichen Industriestaaten, im Besitz der finanziellen Mittel, sich weitgehend vor den Folgen der Krise zu schützen und damit weniger von den Konsequenzen ihres Handelns und ihres Konsums zu spüren zu bekommen. Durch die Covid-19 Pandemie und die massiven Ansteckungen unter Schlachthofmitarbeiter:innen wächst der Widerstand und der Protest gegen die Fleischindustrie. Die Zeiten scheinen günstig, um gemeinsam mit verschiedenen politischen Bewegungen weitreichende Veränderungsprozesse in Gang zu setzen.


Tierbefreiung und Anarchismus

 

 

„Anarchismus und Tierbefreiung“ – denn eine gerechte und freie Gesellschaft muss natürlich auch die Tiere mitdenken!

Die Sendung befasst sich mit dem Thema Tierbefreiung und Anarchismus. Nachdem auf die historischen Wurzeln der Tierrechts- und Tierbefreiungsbewegung in Großbritannien und im 19. Jahrhundert eingegangen wird, werden auch die Verbindungen von Anarchismus und Tierbefreiung näher beleuchtet. Dabei wird anhand der Pariser Kommune gezeigt, dass das Thema Tierrechte nicht erst seit wenigen Jahren präsent ist, sondern schon seit langer Zeit gesellschaftlich betrachtet wird. Die Verwertungslogik von Lebewesen und der Begriff Speziesismus werden im Anschluss betrachtet, wobei der Fokus auf das Tier-Mensch-Verhältnis gelegt wird. Die Tierbefreier*innen Dresden erklären im Interview, auf welche Weise sie sich mit dem Thema auseinandersetzen. Dabei grenzen sie die Tierbefreiungsbewegung von der Tierrechtsbewegung ab und machen Unterschiede deutlich. Ebenso wird auf Aktionsformen und Anknüpfungspunkte mit anderen sozialen Bewegungen eingegangen. Zum Schluss gibt es eine Übersicht über Termine, welche mit der Tierbefreiungsbewegung zusammenhängen und einige kurze Informationen über einen aktuellen Repressionsfall in Dresden.

Das Interview mit uns über die Tierbewegung, Aktionsformen und Anknüpfungspunkte mit anderen sozialen Bewegungen:


Die Fleischindustrie – ein systemrelevanter Berufszweig?

 

 

Im Rahmen der Coromania-Reihe vom Anarchistischen Hörfunk Dresden haben wir uns mit der Fleischindustrie auseinandergesetzt und dazu Friedrich eingeladen. Er beschäftigt sich schon länger mit der Tierindustrie und ist u.a. in dem Bündnis Gemeinsam gegen die Tierindustrie aktiv. In dem Interview spricht er u.a. über sog. Tierschutzverordnungen, osteuropäische Billigarbeitskräfte und die Schnittmengen mit der Klimagerechtigkeitsbewegung.

Es steht fest, die Tierindustrie nutzt die Corona Krise, um ihre Machtposition zu stärken, in dem sie z.B. sog. Tierschutzverordnungen und Kontrollregularien für Arbeiter*innen lockert bzw. aushebelt. Der Grund dafür ist ihr Status ein systemrelevanter Berufszweig zu sein. Die Preise sind in der gesamten Produktionskette massiv gefallen. Damit weiterhin Gewinne gemacht werden können, soll nun der Staat einspringen. Präsident Trump ordnet die weitere Produktion per Verordnung aus dem Jahre 1950 (anlässlich des Koreakriegs) an, um Industriebetriebe zur Herstellung bestimmter Produkte verpflichten zu können. Und Geschäftsführer von Müller Fleisch hält es für ausgeschlossen, dass die rekordverdächtigen Zahl von Corona-Erkrankungen unter seinen Mitarbeiter*innen mit seinem Geschäftsmodell zusammenhängt, also der Auslagerung von Arbeit an osteuropäische Billigarbeitskräfte und deren prekäre Unterbringung.Ist es nicht nahezu grotesk einen Industriezweig finanziell und somit existenziell zu unterstützen, der maßgeblich an der Entstehung von Zoonosen bzw. Pandemien in Form intensiver Tierhaltung mitverantwortlich ist? Einer Industrie, die ein durchrationalisiertes, perfide ausgeklügeltes System erschaffen hat, um effizient im Minutentakt menschliche und tierliche Körper auszubeuten und zu vernutzen? Eine Industrie deren Verwertungslogik und Interesse einzig auf Gewinnmaximierung und maximaler Ausbeute ausgerichtet ist? Was versteckt sich in diesem Kontext unter einem systemrelevanten Berufszweig? Im heutigen Interview haben wir Friedrich eingeladen, der sich schon länger mit der Tierindustrie beschäftigt und uns einen genaueren Einblick geben kann.