Kundgebung vor dem Dresdner Weihnachtszirkus
– Wir fordern einen Zirkus ohne Tiere! –
Dresden, den 14. Dezember 2015. Zur diesjährigen Premiere des Dresdner Weihnachtszirkus am 16. Dezember 2015 demonstrieren die Tierbefreiung Dresden und der Anima e. V. – Verein für allumfassenden Tierschutz und Aufklärungsarbeit ab 17 Uhr für einen Zirkus ohne Tiere. Ein vielseitiges Programm aus Redebeiträgen, Musik und Jonglage zeigt, dass Tiere keineswegs für den Zauber des Zirkus notwendig sind. Die Botschaft der Kundgebung ist klar: Zirkus ja, aber ohne Tiere!
Mit ihrer Meinung sind die Demonstrierenden nicht allein: Bundesweit lehnen 82 % der Bevölkerung zumindest die Haltung von Wildtieren im Zirkus ab. Seit Jahren fordern verschiedene Verbände und die Bundestierärztekammer ein generelles Verbot, welches in Deutschland bisher nur in einigen Städten und Landkreisen für die Verpachtung kommunaler Flächen besteht. Dagegen sind weltweit in über 30 Ländern, Wildtiere im Zirkussen ganz oder teilweise verboten. Für die Stadt Dresden wird derzeit durch den Anima e. V. ein Verbot der Vergabe kommunaler Flächen an Zirkusse mit Wildtieren angestrebt.
Mit der Kundgebung am 16.12.2015 soll auf die Problematik der Tiernutzung im Rahmen von Zirkusaufführungen aufmerksam gemacht und auf ein Verbot dieser hingewirkt werden. Die Gründe für ein solches Verbot sind laut der Veranstaltenden vielfältig. So könne eine artgerechte Haltung von Tieren durch einen Zirkus nicht gewährleistet werden. Natürliche Bedürfnisse und Instinkte, wie ausreichende Rückzugsmöglichkeiten oder komplexe Sozialstrukturen, würden nicht ausreichend berücksichtigt. Dabei verweisen die Veranstalter auf einen Beschluss des Bundesrats von 2011, wonach die Tiere im Zirkus bis zu 50 Mal pro Jahr transportiert würden. Vor allem für große oder schwere Tiere wie Elefanten ergäbe sich dabei ein erhöhtes Verletzungsrisiko.
Eine Stellungnahme von 15 Tier- und Naturschutzverbänden von 2012 erklärt weiter, dass die Tiere nur 1-9 % des Tages mit der sogenannten Dressur unnatürlicher Kunststücke und Auftritten in einer unnatürlichen Umgebung beschäftigt seien. Die übrige Zeit würden sie in kleinen Gehegen verbringen, mitunter 8 bis 24 Stunden angekettet. Aus Sicht der Demonstrierenden zeigen die Tiere, aufgrund der wiederholten Verletzung ihrer natürlichen Bedürfnisse, stereotypische Verhaltensauffälligkeiten, wie das monotone Hin- und Herbewegen des Kopfes. Auch Wachstumsstörungen und ein vorzeitiges Ableben der Tiere seien keine Seltenheit.
Den Veranstaltenden zufolge werden vor allem Kindern durch die Zurschaustellung von Tieren falsche Werte vermittelt. Darüber hinaus seien seit 2009 allein bei Elefanten 24 Ausbrüche und Unfälle in deutschen Zirkussen bekannt. Der letzte tragische Vorfall ereignete sich im Juni 2015. Dabei wurde ein 65-Jähriger durch die Elefantenkuh „Baby“ in Buchen im Neckar-Odenwald-Kreis tödlich verletzt.
Die Veranstaltenden erhoffen sich, über ihren kreativen Protest mit dem Publikum des diesjährigen Weihnachtszirkus und der Bevölkerung in einen Dialog zu kommen. Ihr Ziel ist nicht die Abschaffung des Zirkus selbst, sondern die Abschaffung der Tierausbeutung, in welcher Tiere zur Unterhaltung und Belustigung des Publikums ihre Freiheit verlieren. Weitere Aktionen i.S. der Aufklärungs- und politischen Arbeit sind für das kommende Jahr geplant.
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Kundgebung vor dem Dresdner Weihnachtszirkus am 16.12.2015 und 03.01.2016