Tierbefreiung und Queer-Feminismus, ein Plädoyer für eine radikale ökologische Linke und ein Stadtrundgang aus Tierbefreiungsperspektive
Das Anarchistisches Netzwerk Dresden organisiert auch in diesem Jahr wieder die Libertären Tage! An verschiedenen Dresdner Orten erwarten euch wieder viele spannende Vorträge, Workshops, Diskussionsrunden und Filme. Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist selbstverständlich frei. Hier geht’s zu Programm.
Wir freuen uns drei Veranstaltungen beisteuern zu dürfen und laden euch herzlich zu einem Stadtrundgang, einem Vortrag über Tierbefreiung und Queer-Feminismus sowie einer Buchvorstellung/Diskussion ein:
Quo vadis Tier? – ein Stadtrundgang aus Tierbefreiungsperspektive
Dienstag, 11. September, 16:00 Uhr in der Neustadt, Startpunkt: Militärhistorisches Museum Dresden
Wir begeben uns gemeinsam mit euch auf eine Spurensuche durch die Dresdner Neustadt und stellen Orte vor, die im Dresdner Stadtbild bzw. im alltäglichen Anblick der meisten Menschen nicht auffallen. In unserem Stadtrundgang werden wir Geschichte sichtbar machen und emanzipatorische Perspektiven jenseits von Fleisch und Leder entdecken.
Neben der allgegenwärtigen Tiernutzung stellen wir auch Räume vor, die einen transformiernden, positiven Wandel erfahren haben und geben euch einen kleinen Einblick, wie wir uns ein Zusammenleben mit nichtmenschlichen Tieren zukünftig vorstellen. Es werden 9 Stationen angelaufen und der Rundgang ist Einsteiger*innen freundlich gestaltet. Wir laden euch ein mit uns zusammen Dresden aus Sicht der Tiere zu entdecken.
Ab 19:00 Uhr Küfa im malobeo
anschließend
Tierbefreiung und Queer-Feminismus. Plädoyer für einen Queer-Feministischen Antispeziesismus
Dienstag, 11. September, 20:00 Uhr im malobeo
Spätestens mit der durch den neoliberalen Umbau kapitalistischer Gesellschaften und der damit verbundenen Ausdifferenzierung von Lebensstilen, Mileus und vor allem sozialen Kämpfen versuchen Theoretiker*innen und Wissenschaftler*innen Konzepte zu entwickeln, die die Verschränkungen und Kreuzungen von verschiedensten Herrschaftsverhältnissen zu erklären und zu beschreiben versuchen. Auch wenn schon seit vielen Jahren, wenn nicht Jahrzehnten bekannt ist, dass soziale Kämpfe nie isoliert voneinander statt finden und sich oft in bestimmten Punkten treffen, verbleiben viele soziale Bewegungen und ihre Aktivistix meist doch bei ihrem primären Herzensthema und Ausgangspunkt. Sei es Queerfeminismus, Antikapitalismus oder Antirassismus. Dabei über die Speziesgrenze hinaus zu denken, scheint für einige noch weiter hergeholt, als ein queerfeministischer Antirassismus. Dabei haben Tierrechts- und die Queer-Feministische-Bewegung und Theorie weit mehr gemeinsam, als im Allgemeinen angenommen wird. In meinem Vortrag werde ich deren Gemeinsamkeiten, aber auch Unterschiede klären. Dazu werdet ihr eine kurze Einführung in die Grundideen der Tierrechts- und Queer-feministischen Theorien erhalten. Zudem werden historische, aktuelle und zukünftige sowie theoretische und praktische Überschneidungen dieser beiden emanzipatorischen sozialen Bewegungen und ihrer Theorien aufgezeigt.
Ich möchte mit meinem Vortrag vor allem die Schnittmengen dieser beiden Bewegungen illustrieren, wie beide voneinander lernen und profitieren können, ohne die jeweiligen eigenen politischen Ziele aus dem Blick zu verlieren.
Zur Referentin: Swetlana Hildebrandt ist Mitglied im Chimaira Arbeits-Kreis für Human-Animal-Studies. Sie wohnt zur Zeit in Freiburg im Breisgau und ist in der politischen Bildungsarbeit in verschiedensten Bereichen – natürlich auch in der Mensch-Tier-Bildung- tätig.
Radikale Ökologie – Ein Plädoyer für eine radikale ökologische Linke
Mittwoch, 12. September, 20:00 Uhr im Platzda
Lesung und Diskussion mit dem Autor Christof Mackinger
Biopiraterie, Fracking, Gentechnologie… Nie zuvor war der Umfang des verwertenden Zugriffs auf die Natur und ihre Ressourcen so umfassend wie heute. Radikaler Widerstand dagegen ist in Westeuropa, gelinde gesagt, überschaubar. Das Buch ‘Radikale Ökologie’ umreißt die Geschichte der radikalen Ökobewegung, stellt dar, welche Konzepte wirkliche Alternativen zu einer Gesellschaft sein könnten, die auf der unbegrenzten Ausbeutung von Naturressourcen basiert und gibt einen Überblick über die Möglichkeiten progressiver Bewegungen, der voranschreitenden Ökonomisierung der Natur gegenzusteuern.
Zum Autor: Christof Mackinger ist Politikwissenschafter, Aktivist und Verfasser zahlreicher journalistischer Artikel zu den Themen Soziale Bewegungen, Repression, die Mensch-Tier-Beziehung und Rechtsextremismus. Als Teil einer Gruppe von österreichischen Tierrechtlern wurde er 2012 im sog. Tierschutzprozess wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung angeklagt und freigesprochen. Das Buch „Radikale Ökologie“ erschien im Unrast Verlag.
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