Zum globalen Klimastreik am 3. März 2023, zu dem zuvor Fridays for Future und die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi aufgerufen hatten, beteiligten sich Menschen aus unterschiedlichen Gruppen und Einzelpersonen mit einem Antispe-Block.

Das Antispe steht für Antispeziesimus als eine Überzeugung, nach der die Diskriminierung und Ausbeutung von nichtmenschlichen Tieren abgelehnt und eine Berücksichtigung von Lebensinteressen und Bedürfnissen unabhängig von der Spezies angestrebt wird.

Gemeinsam mit über 3.000 Demonstrierenden wurden die Forderungen mit verschiedenen Bannern, Schildern und gemeinsamen Sprechchören lautstark auf die Straße getragen. Damit sollte auf den Zusammenhang von Ernährung, Tierhaltung und Klimawandel hingewiesen werden. Sie forderten die Anerkennung von Tierbefreiung und Veganismus als Ziele einer zukunftsfähigen Klimagerechtigkeitsbewegung, da ein Kampf gegen die Klimakrise ohne die Abschaffung der Tierindustrie aussichtslos ist.

Denn es werden nicht nur etwa vier Fünftel der Treibhausgasemissionen des Ernährungssektors für den Verzehr von Fleisch, Milch und Eier erzeugt, während die Gesamtmenge der in Europa verzehrten Gemüse, Obst und Pflanzenfett für weniger als ein Fünftel der Emissionen verantwortlich ist.

Auch der Ressourcenverbrauch für die Herstellung von Produkten aus Tieren oder deren geraubte Körperflüssigkeiten (z.B. Muttermilch von Kühen) ist unverhältnismäßig und die Folgen der Tierhaltung zerstören Ökosysteme weltweit. Die Massen an Exkrementen aus der Tierindustrie verschmutzen Grundwasser, Flüsse, Meere und Böden. Für den Anbau von Futtermitteln oder der Schaffung von Weideflächen wird vor allem in Südamerika der Regenwald gerodet sowie Entrechtung, Vertreibung und Landraub betrieben.

Der globale Flächenbedarf für die sogenannte Nutztierhaltung einschließlich der „Aquakultur“ liegt laut einer Studie von 2018 bei 83 Prozent des gesamten Agrarlandes, obwohl Tierprodukte nur 18 Prozent der global erzeugten Kalorien für Menschennahrung liefern. Sogar in Deutschland wird die Hälfte des Ackerlandes zur Erzeugung von Tierfutter verwendet, die lebenslänglich eingesperrt und brutal getötet werden, bevor sie auf dem Teller landen, statt diese Flächen für mehr notwendige ungenutzte Ökosysteme, Wälder oder zur menschlichen Nahrungsherstellung zu verwenden.

Die omnivore Ernährung einer wachsenden Weltbevölkerung führt zu einer weltweit steigenden Fleischproduktion, die die aktuellen Probleme verschärft, obwohl es bereits jetzt weltweit Verteilungskämpfe um Trinkwasser, Lebensräume und Nutzungsflächen gibt. Da sich der globale Landbedarf um drei Viertel verringern würde, wenn Menschen sich weltweit vegan ernähren würden, könnte der Umstieg auf pflanzliche Ernährung die umfassendsten globalen Probleme wirksam bekämpfen.

Neben der Forderung der Abschaffung der Tierindustrie verband die Teilnehmer:innen des Antipse-Blocks auch eine solidarische Haltung mit anderen sozialen Bewegungen und das große Ziel einer ausbeutungsfreien Welt ohne Kapitalismus, in der die Bedürfnisse aller Lebewesen berücksichtigt werden. Tiere sollten auch unabhängig von Klimazielen unversehrt und frei von Ausbeutung und Nutzungsinteressen durch Menschen leben dürfen.

Wir danken allen Menschen, die sich dem antispeziesistischen Block angeschlossen haben und die Demostration zu einem vollen Erfolg gemacht haben. Danke auch an die Orga von Fridays for Future Dresden.

Alle Fotos: © PhiliciousPhotos.de – Philipp Lang

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