Ein breites Bündnis von Verbraucher-und Agrarverbänden will am Samstag, 5. Juli 2014, für gutes Essen und zukunftsfähige Landwirtschaft demonstrieren. Die Initiator_innen der Demonstration hoffen noch vor der Landtagswahl am 31. August 2014 ein klares Zeichen für eine umweltgerechte und soziale Agrarpolitik setzen zu können.

Auch wir haben es satt!

Wie die Veranstalter_innen der „Wir haben es satt!“-Demo in Dresden, sagen auch wir von Tierbefreiung Dresden NEIN zu Massentierhaltung, Lebensmittelspekulation und Gentechnik. Aber: Diese Forderungen gehen uns noch lange nicht weit genug! Wir sagen auch NEIN zu jeder Form von (Tier-)Ausbeutung, dem Konsum von nichtmenschlichen Tieren und Tierprodukten. Die im Demonstrationsaufruf geforderten Tierschutzaspekte stellen das Mensch-‚Tier‘-Verhältnis nicht weiter in Frage. Uns geht es nicht um bessere Tierschutzkriterien wie größere Käfige und eine „artgerechte Haltung“, sondern darum, die Ausbeutung von Mensch und ‚Tier‘ als Ganzes zu bekämpfen und zu beenden!

Beim Konsum von Biofleisch oder tierlichen Produkten aus sogenannter artgerechter Haltung, besteht weiterhin das grundlegende Problem, dass der Wert des Lebens der Tiere sich nur nach der ökonomischen Verwertbarkeit ihrer Körper bemisst. Die Tiere bleiben so Teil eines gigantischen System der Ausbeutung und der damit verbundenen kapitalistischen Verwertungslogik. Ihr Recht auf Leben, Freiheit und Unversehrtheit wird weiterhin ignoriert. Das Verfügen über fühlende und leidensfähige Lebewesen, deren Züchtung, Manipulation, Kontrolle und Nutzung sowie die Missachtung ihrer Interessen bleiben bestehen. Die Einschränkung ihrer Freiheit und das gewaltsame Beenden ihres Lebens kann niemals artgerecht sein. Lebewesen werden zu „Nutztieren“, weil ihnen diese Bezeichnung und Funktion von Menschen aufgedrückt werden. Diese sind veränderbar und keine Tatsachen. Gewohnheit und Geschmack können das lebenslange Leiden und die grausame Tötung unzähliger Individuen nicht rechtfertigen. Auch wenn viele Menschen selbst keine Tiere umbringen könnten – für die Tiere spielt es keine Rolle, wer sie tötet. Kauf und Konsum von Fleisch sind ein Auftrag zum Töten und fördern ein System von Ausbeutung, Profitgier und Tierleid, aber auch von Lebensmittelskandalen und Krankheiten unter Menschen und Tieren.
Tiere sind keine Ware, keine Lebensmittel und kein „Nutzvieh“, sondern individuelle leidensfähige Lebewesen mit eigenen Interessen und vielfältigen Bedürfnissen. Sie müssen aus menschlichen Verfügungszwecken befreit und ihr Lebens- und Freiheitsrecht anerkannt und verteidigt werden. Ernährung ist längst keine Privatsache mehr, sondern betrifft zwangsläufig immer andere, deren Interessen berücksichtigt oder verletzt werden. Jeder Mensch entscheidet sich bei seinem Konsum für oder gegen Leiden, Schmerzen und Tod.

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