Vom 2. bis 3.7.2022 fand der vegane Sommermarkt Dresden in der Chemiefabrik statt. Auch tierbefreiung dresden beteiligte sich mit einem Stand, bei welchem es jede Menge Infomaterial zu Themen wie Speziesismus und Antispeziesismus, (Kinder)Bücher, Ausgaben der Zeitschrift Tierbefreiung und Kunst von Katharina Roth zu sehen und kaufen gab. Außerdem wurden an beiden Tagen leckere Soliwaffeln gebacken und gegen Spende verkauft, um unseren politischen Aktivismus ein Stück weit zu finanzieren.
Sowohl am Samstag als auch am Sonntag durften wir nicht nur unsere Mägen mit leckerem veganem Essen füllen, sondern auch unserem Geist mit jeweils einem Vortrag etwas Gutes tun.
Wir organisierten einen Vortrag zum Thema: Repression in der Tierbefreiungsbewegung. Dafür stellten zwei Aktivist:innen der Gruppe Tear Down Tönnies ebendiese und eine Schlachthausbesetzung aus dem Jahr 2019 vor. Sie brachten uns die Aktionsform nahe und erläuterten, mit welchen starken Repressionen sie zu kämpfen haben. Denn das Ziel von Tönnies war es offensichtlich nicht nur, den durch die Besetzung entstandenen wirtschaftlichen Schaden ersetzt zu bekommen, sondern politischen Protest zu unterbinden und mit ihrer Prozessführung ein Exempel zu statuieren. Alle Hintergrundinformationen dazu findet ihr hier: https://teardowntoennies.noblogs.org
Im Vortrag am Sonntag beschäftigte sich Tom (Tofu) vom Tierbefreiungsarchiv mit dem Thema „Antisemitische Tierschützer:innen und tierschützende Antisemiten“, wobei „Antisemiten“ bewusst nicht gegendert wurde (historisch betrachtet sind es eben vor allem männliche Antisemiten). Wir lernten, dass Kampagnen speziell gegen das Schächten antisemitischer Natur sind und von Antisemiten als Weg zu weiteren jüd:innenfeindlichen Gesetzen genutzt werden. Schächten gilt dabei als besonders grausame Schlachtmethode, die es abzuschaffen gilt. Doch Gesetze, die alleinig das Schächten verbieten, treffen nur die jüdische Bevölkerung und nicht das System Tierausbeutung selbst. Dabei werden unter dem Deckmantel des Tierschutzes ausschließlich Jüd:innen diskriminiert, jedoch Tiernutzung / Tierausbeutung selbst nicht in Frage gestellt bzw. abolitionistische, sprich abschaffende Forderungen gestellt. Mal wieder wurde uns bewusst, wie wichtig es ist, intersektional zu denken und zu handeln, um eben nicht die einen für die vermeintliche Befreiung der anderen zu unterdrücken.
Es waren zwei wirklich gelungene Tage, die noch von Live-Musik (von Tini Bot) und tollen Gesprächen abgerundet wurden. Vielen lieben Dank an die Orgnisator:innen Blacktomatocrew und Anima e.V. und alle Beteiligten, die diesen Markt zu etwas ganz besonderem gemacht haben.
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