Die VeranstalterInnen des SemperOpernballs haben vermutlich wegen angekündigter Proteste von mehreren Seiten die Elefantenparade auf dem Neumarkt kurzfristig abgesagt.

Auch wir riefen zu Protesten auf, informierten die Medien und verfassten folgenden Aufruf:

Mittwoch, 30.01.13

Was haben Vorführungen von in Afrika gefangenen und nun unter grausamen artwidrigen Bedingungen „lebende“ Elefanten auf dem Dresdner Neumarkt verloren? Gar nichts!

Für die Eröffnung des SemperOpernballs am Freitag, den 1. Februar, sollen drei Elefanten eine Parade abhalten. Deshalb soll vor der Semperoper ab 16.15 Uhr gegen die Benutzung der Elefanten für die Belustigung von OpernballteilnehmerInnen, PolitikerInnen, Schaulustigen und Medien demonstiert werden.

Bei den Elefanten handelt es sich allesamt um Wildfänge, die von Sonni Frankello unter anderem bei Circus Krone mit Gewalt zu Zirkustricks und zu ähnlichen Paraden gezwungen werden. Timba, Mala und Kenia wurden ihrem natürlichen Lebensraum in der afrikanischen Savanne entrissen und mittels Drill, Gehorsamkeitsübungen und der Zufügung von Schmerzen zur Unterordnung unter den Menschen gezwungen. Seitdem dienen sie der Unterhaltung von Menschen in Städten und Manegen, begleitet durch permanente Unterdrückung ihrer Bedürfnisse und natürlichen Verhaltensweisen.
Für die Elefanten bedeutet die Gefangenschaft als Tier in der „Unterhaltungsindustrie“ ein Leben in Käfigen, Transportern und Ketten. Mit Dreizack, Peitsche, Elektroschock, Futterentzug, Elefantenhaken werden ihnen Kunststücke und Gehorsam „beigebracht“. Sichtbar wird die Gewalt durch die Elefantenhaken, die die unterdrückenden Menschen ständig bei sich tragen müssen. Der Einsatz des Hakens ist für die Elefanten sehr schmerzhaft und wird mit anderen brutalen Methoden, wie der viel zu frühen Trennung der Jungtiere von ihren Eltern, angewendet, um die Tiere dressieren zu können. Mit dem Haken traktieren Tierpfleger und „Dompteure“ ihre Opfer an empfindlichen Körperstellen (z.B. hinter dem Ohr, am Auge oder an den Geschlechtsteilen), um sie zu „unterwerfen“. Dressur und Vorführung von Elefanten ist ohne systematische Misshandlung der Tiere unmöglich!

Diese öffentlich beworbene Demütigung und Vorführung der Elefanten und deren Erhebung zum Showevent, ist eine Förderung von Unterdrückung und Gewalt und eine Art der Propaganda, die Tatsachen leugnet und verdreht. Es ist eine Täuschung für alle, die es nicht besser wissen, begleitet durch Verharmlosung und Lügen.

Während weltweit Elefanten nach und nach in Show- und Zirkusveranstaltungen verboten werden, setzen die VeranstalterInnen des Opernballs dennoch auf diese antiquierte und auf Tierquälerei basierende Form der Unterhaltung. Dabei werden TeilnehmerInnen und BesucherInnen bewusst einem hohen Risiko ausgesetzt. Jedes Jahr töten und verletzen Elefanten in Gefangenschaft zahlreiche Menschen. Seit 1980 wurden in Zirkussen mindestens 52 Personen nachweislich von Elefanten getötet und etwa 145 Personen teilweise schwer verletzt (1).
Sonni Frankello selbst ist für sein rücksichtsloses Verhalten gegenüber Elefanten bekannt: Anfang 2012 ließ er seine Tiere über 20 Stunden auf einem Transporter stehen. 2011 bereiste er mit seinen Elefanten für eine Promotion-Tour zehn Innenstädte in zehn Tagen. 2006 wurde ein Auftritt bei einem Techno-Konzert aus Tierschutzgründen abgesagt.

Einen Aufruf zu Blockaden gegen die Zurschaustellung von Tieren gibt es auf „Linksunten“ (1). Darin wird aufgerufen alle Anfahrtswege nicht nur mit Sitzblockaden unpassierbar zu machen. Denn egal ob Nazidemo oder Tierqualparade, beides gehört blockiert.

Diese mittelalterlichen Methoden im Umgang mit den Tieren, ob in Zirkus, Zoo oder bei öffentlichen Veranstaltungen gehören abgeschafft! Gefangenschaft, Schmerzen, Strafe und permanente Bevormundung als Folge von Wildfängen und Tierdressuren sind nicht akzeptabel!
Die Elefanten gehören zurück nach Afrika und dem „Dompteur“ Sonni Frankello die Berufserlaubnis entzogen!

(1) Elefanten-Schutz Europa e.V.:
http://www.european-elephant-group.com/hintergrund_unfall.htm
(2) https://linksunten.indymedia.org/de/node/77490

Facebooktwitter