Beim veganen Wintermarkt 2018 in Dresden organisierten wir erneut den gesamten Indoor-Bereich, unter anderem mit Infoständen vom Anarchistischen Netzwerk Dresden (AND), Free Animal und dem tierbefreiungsarchiv. Zudem gab es erneut die Ausstellung des tierbefreier e.V. zu sehen sowie drei politische Input-Veranstaltungen. Nachdem 2017 der Schwerpunkt bei den Vorträgen auf der kapitalistischen Vereinnahmung des Veganismus lag, stand beim 4. Wintermarkt das Thema „Utopie“ im Fokus.
In unserem Workshop „Gestalte dir die Welt, wie sie dir gefällt – gemeinschaftliches Zusammenleben mit Tieren in der Stadt“ begaben wir uns gemeinsam mit den Teilnehmer*innen auf eine Ideenreise, jenseits realer Stadtentwicklungen, wie eine befreite Gesellschaft beziehungsweise ein gemeinschaftliches Zusammenleben mit nichtmenschlichen Tieren aussehen könnte. Es ging in erster Linie darum, der eigenen Fantasie freien Lauf zu lassen, sich Zeit und Raum zu nehmen, um utopische Gedanken zu entwickeln und ein Gefühl zu bekommen, welch andere Stadtkonzepte möglich wären.
Nach einer kurzen Vorstellungs- und Erwartungsrunde nutzten wir vorbereitete Gebäudepläne und zeichneten, ergänzten, klebten, bastelten und beschrifteten diese nach unseren Vorstellungen. Dabei brachten die Teilnehmenden viele eigene Erfahrungen und Wissen mit und es kam zu einem interessanten Austausch untereinander. Die Ergebnisse unseres Workshops versuchen wir in verschiedenen Lokations auszustellen, um auch anderen Interessierten einen kleinen Einblick in andere Stadtgestaltungen zu geben.
Ab 16 Uhr gab uns Tom vom tierbefreiungsarchiv mit seinem Vortrag „In die Geschichte der Zukunft geschaut – Tierschutzutopien im Dresden des beginnenden 20. Jahrhunderts“ einen historischen Rückblick auf die Tierschutzgeschichte in Dresden. Auch wenn es heute fast unglaublich erscheint – Dresden war ein zentraler Punkt in der Auseinandersetzung um Tierschutz, Vegetarismus und Anti-Vivisektion im deutschsprachigen Raum im 19. und frühen 20. Jahrhundert.
Im Anschluß stellte der Leipziger Künstler Hartmut Kiewert seine Bilder vor und berichtete über Perspektiven eines neuen Mensch-Tier-Verhältnisses. In seiner Präsentation zeigte er, wie sich seine Bildwelten über die Jahre entwickelt haben. Angefangen mit Bildern, die das schreckliche und meist verdrängte Gewaltverhältnis der Tierhaltung unmittelbar vor Augen führen, entwickelte er eine Bildsprache die utopische Szenarien eines anderen, möglichen Mensch-Tier-Verhältnisses zeigen.
Wir danken allen Beteiligten für diesen wundervollen Tag!
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